Baubeginn 5. März 2009

Ich war nun wieder zu Hause und hatte erstmal Schwierigkeiten mich wieder zu klimatisieren. Es dauerte fast drei Wochen bis ich mich wieder an unser schönes Schmuddelwetter gewöhnt hatte.

Mit Günter hatte ich verabredet, das die E-Installation soweit möglich nach unseren Standards mit deutschem Schaltermaterial ausgeführt wird. In die auf den Philippinen verwendete US-amerikanische Technik habe ich kein Vertrauen. Alles was benötigt wurde, Schalter, Steckdosen, Sicherungsautomaten, Unterputz-Verteilungen etc. packte ich in eine Balikbayan-Box die dann Ende März schon auf dem Weg nach Cebu war.

Informationen über den Baufortschritt erhielt ich jetzt nur noch per sms oder email.  

Wie auf dem Bild zu sehen wurde zunächst entsprechend dem Grundriss ein ca. 60 cm hohes Fundament aus Natursteinen gemauert. In den Zwischenräumen verschwanden dann alle größeren Steine, die vom Grundstück zusammen getragen wurden. Auch der alte Badesteg wurde abgerissen und wanderte Komplett in das Fundament. Die verbliebenen Räume wurden mit Giso gefüllt und verdichtet.

Jetzt konnte mit den Schalungsarbeiten für die Bodenplatte begonnen werden. 

Da fertige Stahlmatten für die Amierung nicht, oder nur schwer, zu bekommen sind, wurden sie komplett von Hand erstellt und gebunden. Die anschließenden Betonierarbeiten wurden ebenfalls per Hand ausgeführt. Sicher gibt es in Cebu Fertigbeton, der mit Betonpumpen angeliefert wird, in der Provinz ist es aber noch schwierig. An den Tagen wo betoniert wurde, waren zeitweise bis zu 30 Arbeiter auf der Baustelle.  

Ketten wurden gebildet. Somit waren immer mehrere Eimer, gefüllt oder leer, im Umlauf. Da wäre ich gerne dabei gewesen. Hier wurde gearbeitet, wie ich es noch aus meiner Lehrzeit 1963 bis 1967 kannte. Beton wurde von Hand angerührt oder Mauersand gesiebt bevor er zum Mörtel verarbeitet wurde. Die Amierung, Matten und Körbe, wurde komplett von Hand zurecht gesägt und gebunden.

 

Zur Tradition gehört es, dass man alte Münzen in jeden Pfeiler einbetoniert.

Das bringt den künftigen Bewohnern und auch den Gästen Glück und Gesundheit. Ein anschließender Guß mit der Weihwasserflasche sorgt für den nötigen Nachdruck. 

Unsere 2. Baustelle

Georg`s alte Hütte war in einem jämmerlichen Zustand. Da mußte dringend etwas geschehen. Man kann sich kaum vorstellen wie primitiv die Leute in solchen Hütten leben.

Stefanie, Georg und Neneng  leben seid vielen Jahren auf dem Grundstück und sorgen dafür, dass daraus kein Urwald wird . Sie leben von dem was das Land an Früchten wie Kokusnuss, Bananen, Papaya etc. hergibt. Dazu ein paar Hühner und Ziegen, das war`s. 

Auf unserer Baustelle ging es schnell voran. Schon nach zweieinhalb Monaten Bauzeit waren die Rohbauten für Haus und Nebengebäude hochgezogen. 

Wenn betoniert wurde gab es Probleme mit dem Wasser. Der Wasserdruck ist dort nicht wie bei uns gleichmäßig bei ca. 4 - 6 bar.

Da kann es schon mal sein das es aus dem Hahn nur tröpfelt.

Dann wurde es erforderlich, mit dem LKW zusätzliches Wasser in Tanks anzukarren. Schließlich sollte die Boden-Platte oder die Beton-Decke in einem Guß entstehen.

 

Damit wir später keine Probleme mit der Wasserversorgung bekommen,

wurde ein Wassertank im Erdreich betoniert. Pumpe und Druckbehälter sorgen dann für einen einigermaßen gleich bleibenden Druck.

Richtfest am 04.July 2009

Nach guter alter deutscher Tradition wurde am 04. Juli der Richtkranz gesetzt.

Den Richtspruch sprach diesmal ausnahmsweise der Bauherr

 

Na dann, Prost!

 

Und noch mal Prost!!

Nach dem Richtfest war auch die Zeit für Lulu`s Heimreise gekommen.

Die weitere Entwicklung auf unserer Baustelle haben wir also beide nicht live mit bekommen. Mit Günter und Edith hatten wir aber eine sehr gute Bauleitung auf die wir uns voll verlassen konnten.

Ach ja, auch das wurde parallel zur Bauerei erledigt:

Neben Kokos, Bananen, Papaya und Calamansi steht vor dem Haus ein riesiger Mangobaum. Kenner behaupten,  Mangos von Cebu sind die Besten. Ich kann dem nur beipflichten. 

Im Gegensatz zu den anderen Obstsorten muß bei den Mangos ein wesentlich höherer Aufwand bis zur Ernte betrieben werden.

Mangobäume tragen, wenn nicht nachgeholfen wird, eher sporadisch Früchte. Besprüht man die Blätter aber mit dem Wachstumsbeschleuniger "Atlast Reblom", oder einfach gesagt "Mango-Bombe", sind sie schon nach 2 Monaten in voller Blütenpracht und nach 2 weiteren Monaten können die Mangofrüchte geerntet werden. Vorher hat der Mangospezialist jedoch geprüft, ob der Baum in einer günstigen Phase ist. Mit dem Knicktest prüft er das Knickgeräusch und die Blattfestigkeit. 

Damit die Früchte nicht schon vor der Ernte von Insekten, Vögeln und sonstigem Getier vertilgt werden, wird jede einzelne Frucht in ein Säckchen gepackt. Das Ergebnis ist jedenfalls all die Mühe und den imensen Aufwand wert. Kein Vergleich mit südamerikanischen Mangos wie wir sie in unseren Geschäften finden. Das die Philippinische Mango ihren Siegeszug bei uns nicht antreten kann, liegt daran, dass sie sehr druckempfindlich ist und an den Stellen dann innerhalb von Stunden schwarze Flecke bekommt.